Wenn es um die Finanzen geht, so nimmt Deutschland aufgrund seiner starken Wirtschaftsleistung innerhalb der europäischen Union eine Spitzenstellung ein. Ganz anders sieht es im Ranking aus, wenn man sich die Privatvermögen anschaut, hier belegt Deutschland im Vergleich innerhalb von Europa einen der letzten Plätze. Wie deutlich hier die Unterschiede sind, zeigt sich in einem Vergleich der Privatfinanzen zwischen Deutschland und Frankreich.

Franzosen sind reicher

2013 hat Credit Suisse in einem Global Wealth Report sich mit der Vermögensverteilung beschäftigt. Hierbei kam heraus, dass ein durchschnittlicher Bürger in Frankreich über ein Vermögen von rund 295.000 Dollar verfügt. Deutlich geringer ist das durchschnittliche Vermögen in Deutschland, dieses liegt laut dem Bericht nur bei 192.000 Dollar. Diese Zahlen verwundern, insbesondere, wenn man weiß, die Arbeitslöhne je nach Branche bis zu 20 Prozent höher ausfallen, als in Frankreich. Wie diese Unterschiede beim Vermögen zustande kommen, lässt sich leicht erklären, wenn man weiß was zentral unter Vermögen fällt. So zählt hier nicht nur das vorhandene Bargeld, sondern auch zum Beispiel Wertpapiere und Immobilien. Während in Frankreich man überwiegend im Eigenheim wohnt, ist in Deutschland das Gegenteil der Fall. Der Großteil der deutschen Bevölkerung wohnt zur Miete und verfügt über kein Eigenheim, was sich letztlich dann in einem niedrigeren Vermögen niederschlägt. Unterschiede gibt es auch im Umgang mit dem vorhandenen Vermögen.

Hohe Verluste bei Auslandsinvestitionen

Während es in Frankreich in eigene Immobilien und Lebensversicherungen investiert, sind da deutsche Bürgerinnen und Bürger wesentlich zurückhaltender. Hier setzt man lieber auf Bargeld, auf Sparkonten oder aber auch auf Investitionen, vornehmlich im Ausland. Gerade letzteres ist durchaus bedenklich, so hat das Institut für Wirtschaftsforschung alleine für den Zeitraum von 2006 bis 2012 einen Vermögensverlust von bis zu 600 Milliarden Euro geschätzt.

Das unterschiedliche Vermögensverhalten, erklärt sich aber auch durch unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen. Während in Deutschland eigentlich Sparkonten oder Lebensversicherungen aufgrund der Nullzins-Politik uninteressant sind, ist das in Frankreich anders. Hier wird nämlich der Zinssatz vom französischen Wirtschaftsministerium festgesetzt, dieser orientiert sich nicht am realen Marktzins. Aus diesem Grund sind dort Lebensversicherungen, aber auch Sparpläne wirtschaftlich noch deutlich interessanter.

Bankkonten Deutschland vs. Frankreich

Jeder Bürger kann in Deutschland auf eine Vielzahl auf Arten von einem Girokonto zurückgreifen. Neben einem Girokonto mit Überziehungskredit, mit einer Kreditkarte, ein Girokonto als Pfändungsschutzkonto, ein Girokonto als Gemeinschaftskonto oder als einfaches Guthabenkonto. Gerade bei der Nutzung eines Partnerkontos sind Franzosen viel offener und praktischer als die Deutschen. Laut gemeinschaftskonto24.net ist nur die Hälfte der verheirateten Paaren in Besitz eines gemeinsamen Kontos. In Frankreich liegt der Verhältnis bei etwa 2/3 der verheirateten Paaren. Als ich noch in Frankreich gelebt habe, wurden die Finanzen von beiden Partnern verwaltet, so wurde ein Partnerkonto als normal angesehen und jedes Paar war in Besitzt eines solchen Kontos. Mittlerweile wird die „Geld-Frage“ nicht so streng genommen. Ich vermute auch durch die Zunehmende Selbstständigkeit von Frauen, die immer mehr unabhängiger von Ihren Partnern werden. Eine sehr bekannte Bank in beiden Ländern ist die ING DiBa – das Tochterunternehmen der niederländischen ING Groep. Sowohl die Leistungen als auch die Services sind überzeigend und in beiden Ländern bequem zu nutzen: von überweisen bis Einzahlen von Bargeld. Auch als Gemeinschaftskonto bietet die Bank exkellente Konditionen und überzeugt in jeder Hinsicht. Ein Test dieses Kontos könnt ihr jederzeit auf https://www.gemeinschaftskonto24.net/ing-diba-gemeinschaftskonto/ nachlesen.

Je nach Bank gibt es große Unterschiede hinsichtlich dem Leistungsumfang, aber auch bei den Gebühren. Nicht viel anders sieht es auch in Frankreich aus. Wenngleich es hier zum einen nicht eine solche Vielfalt an Kontoarten und es auch ein anderes Nutzungsverhalten gibt. In Frankreich wird viel mit Kreditkarten bezahlt, hier spielt die Carte Bleue als Kreditkarte, aber auch Schecks eine wichtige Rolle. Hinsichtlich Gebühren und Leistungen gibt es die gleichen Unterschiede, wie in Deutschland auch.

Deutschland hat ein sehr stabiles Finanzsystem, das aus Banken, Bausparkassen, Anleihen, Aktien und nicht Depot führenden Instituten besteht. Der Weg dahin war aber beschwerlich. Als die deutsche Mark und die deutsche Wirtschaft stabil und stark waren, hatten die andern Staaten den Wunsch ihre Währung an die D-Mark zu binden, um ihre Wirtschaft zu stabilisieren.

Das deutsche Bankensystem

Deutschland hat die Bundesbank als Zentralbank, deren Sitz Frankfurt am Main ist und die 1957 gegründet wurde. Ihr Hauptziel ist die Stabilität des Preisniveaus und auch des Finanzsystems zu erhalten. Die Bundesbank agiert unabhängig von der Regierung. In den einzelnen Bundesländern hat die Bundesbank neun Hauptverwaltungen und ein Filialnetz.

1999 wurden die Verantwortlichkeiten der Geldpolitik an die EZB übertragen. Das tägliche Bankgeschäft, Emissionsgeschäfte und Großkundengeschäfte wurden aufgeteilt zwischen Geschäftsbanken, Landesbanken und Sparkassen sowie Kreditgenossenschaften. Der größte Unterschied zwischen diesen Institutionen ist deren Eigentümerstruktur. Beispielsweise sind Geschäftsbanken ganz in Privatbesitz. Sparkassen gehören dem öffentlichen Sektor. Bei Kreditgenossenschaften werden sind die Mitglieder die Besitzer der Banken.

Neben Universalbanken sind in Deutschland spezialisierte Kreditinstitute. Dieses sind Hypothekenbanken, Bausparkassen und andere Kreditinstitute, wie die Lastenausgleichsbank und die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) deren Besitzer der Staat ist.
Institute die keine Depots führen sind Versicherungen und Investment Fonds.

Anleihen und Aktienmärkte in Deutschland

Anleihen hatten lange Zeit einen hohen Stellenwert in Deutschland doch nach der letzten Finanzkrise sind die Aktienmärkte gestärkt. Denn Aktien sind die einzigen Proukte, die noch Gewinne versprechen.

Das französische Finanzsystem

Das französische Finanzsystem und der Aktienmarkt war lange Zeit unterentwickelt. Heute hat auch Frankreich eine Zentralbank die „Banque de France„. Sie ist erst seit dem Jahr 1993 von der Regierung unabhängig. Mit der Einführung des EURO hat Banque de France die Aufgaben der Nationalbank im System der Zentralbanken Europas übernommen.
Ihren Hauptaufgaben sind die Verwaltung staatlicher Konten und der Fremdwährungsreserven sowie die Haltung von betrieblichen Einlagen von Kommerzialbanken.

Frankreich hat einige spezielle Aufsichtsorgane z.B. für Versicherungen die Commission de Controle des Assurances (CCA), für Banken sowie den Finanzmarkt die Commission des Operations de Bourse (COB).

Bedeutendste französische Banken vereinigten sich in der Association Francaise des Banques (AFB). Das französische Banken-System vertritt die Federation Bancaire Francaise die im Jahr 2000 gegründet worden ist.

Nicht zu vergessen sind die französischen Genossenschaftsbanken im Besitz der Aleger und die Spar-Banken die ein breites Sortiment an Dienstleistungen anbieten.

Weitere Finanzinstitute

Die privaten französischen Haushalte investierten ihr Geld in Sparbüchern, Lebensversicherungen und Wertpapieren.
Bei den Wertpapieren können potentielle Anleger aus ganz unterschiedlichen Investmentfonds wählen. Kontrolle über die Fonds hat das AMF das L’Autoritè des Marchès Financiers. Es entstand aus der Fusion der Finanzinstitute CMF, COB und CDGF. Die Hauptaufgaben des AMF sind: eine hohe Effektivität und der Schutz von Investoren.

Die Pariser Börse

Da in Frakreich Aktien in der Vergangenheit keine große Rolle spielten hat sich die Börse erst spät entwickelt. 1999 schlossen sch vier Märkte zur ParisBourseSBF SA. Zusammen und nun hat auch Frankreich einen zentralen Papiermarkt.

Das Finanzsystem Deutschland ist stärker gefestigt und viel differenzierter als das Französische. Dennoch ist ein geregelter Finanzmarkt in beiden Ländern vorhanden.

Da ist das Essen!

Baguette das Lieblingsbrot der Franzosen. In Deutschland gibt es diese Brot auch, aber in Frankreich ist es unverzichtbar und kostet ca. 0,85EUR. Es steht in der französischen Bäckerei wo sonst bei uns die Brote liegen. Normales Brot gibt es fast nicht, auch angeblich dunkles Brote ist hell. Brötchen suchen Sie in Frankreich vergeblich. Die Bäckereien führen verschiedene Teilchen, bis zur Patisserie. Diese lassen deutsche Konditoreien alt aussehen. Dafür ist die Kuchenauswahl begrenzt.
In Deutschland wird Kaffee in einer großen Tasse und meist mit Milch serviert. In Frankreich kommt der Kaffee in einer kleinen Espressotasse auf denTisch, und dann nur mit Zucker.

Im Restaurant ist Wasser kostenlos. Es muss extra erfragt werden. Es gibt jedoch immer Leitungswasser, das dann meist in einer Karaffe gebracht wird. In Frankreich gibt es eine andere Restaurantkultur. Es wird viel öfter zur normalen Ernährung ins Restaurant gegangen. Das Tagesgericht „plat du jour“ ist in der Regel erheblich günstiger als die anderen Gerichte, auch sind spezielle Mittagsgerichte vorhanden.

Die Bürokratie ist in Frankreich noch größer als in Deutschland

Frankreich ist viel bürokratischer als Deutschland, sodass es beinahe absurde Ausmaße angenommen hat. Viele Dokumente werden von Behörden doppelt und dreifach verlangt, obwohl alle Daten bereits vorliegen.

Versicherungen werden von den Franzosen generell viel ernster genommen. Es gibt für alles Versicherungen. Manche Vermieter fordern einen Nachweis über eine existierende Haftpflichtversicherung bereits vor Einzug des Mieters. Diese ist in der Regel an die jeweilige Wohnung gebunden und wird mit der Hausratversicherung kombiniert.

Krankenversichert sind Franzosen automatisch, die Zuzahlungen sind höher als in Deutschland und es ist nicht alles abgedeckt. Es gibt eine Zusatzkrankenversicherung, die mutuelle. Sie übernimmt die Zuzahlungen.

Zahlung in Frankreich und in Deutschland

In Frankreich waren lange Zeit Schecks üblich. Dementsprechend hängen öffentliche Institutionen und auch die Menschen bei modernen Zahlungsmitteln hinterher. Die Infrastruktur der Online-Überweisungen ist unsicher, es gibt unsichere Pins mit sich ändernden Eingabefeldern. Das Hinzufügen von einem neuen Empfängerkonto zur Empfängerliste dauert 24h.

Öffentlicher Verkehr

Die Schaffner sind in Frankreich freundlicher als in Deutschland und tragen lila Hemden. Züge haben als letzten Waggon einen alten Waggon mit Abteilen. Diese wurden in Deutschland schon lange ausrangiert.
Die Busse sind preisgünstiger, in ihnen wird wenig geredet und telefoniert.

Die französische Sprache kann nicht 1:1 ins Deutsche übersetzt werden

Die Sprache wird im Allgemeinen etwas anders genutzt. Deutsch 1:1 übersetzt, wird schnell von den Franzosen unhöflich empfunden. Emails werden einfach ohne Anrede und Grußformel verfasst. Die Franzosen nutzen das Englische überhaupt nicht.

Alltagsunterschiede

Häuser sehen in Frankreich anders aus. Es finden sich andere Automodelle auf den Straßen. Auf Autos wird weniger Wert gelegt. Frauen haben einen anderen Kleidungsstil als in Deutschland, Männer verhalten sich anders. Beide Geschlechter legen andere Klischees an den Tag. In Frankreich wird mehr geraucht als in Deutschland.